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FLY PAN AM

C’est ça

Puh. Post-Rock ist nicht gleich Post-Rock, so die erste banale Erkenntnis beim Hören des ersten FLY PAN AM-Albums seit nunmehr 15 Jahren. Wer beim Lesen der Genre-Bezeichnung freudig-glasige Augen bekommt und auf soundtrackhaftes Drama oder verhuschte Skizzen hofft, bekommt mit „C’est ça“ eher so eine Lars von Trier-Variante des Post-Rock.

Dissonantes, plötzliche Wechsel, seltsame Sounds. Beim einsetzenden Kreischen in „Bleeding decay“, das mit Vocoder konterkariert wird, kommt unweigerlich Mike Patton in den Sinn, der für die unbehagliche Atmosphäre, die FLY PAN AM erzeugen, sicherlich zu haben wäre.

So wird „Each ether“ zunächst von einem straighten Rhythmus nach vorne getrieben, der im Kontrast zu den eiernden SONIC YOUTH-Gitarren steht, mündet dann aber in einem repetierenden Gitarrenflirren.

Im Hintergrund: seltsames Black-Metal-Gekreische. Klingt krude. Ist auch so. Ohnehin ziehen sich diese Kreisch-Parts durch das ganze Album: „One hit wonder“ baut sich langsam schleichend auf, wie ein House-Song, der Krautrock imitiert, um vom Gekreische unterbrochen zu werden.

So changieren FLY PAN AM immer zwischen fast softem Wohlklang und verstörenden Elementen. „C’est ça“ hat dadurch seinen Reiz, ist aber nichtsdestotrotz ein Album, das man sich ein wenig erarbeiten muss.

Eine Art von Musikkonsum, der dieser Tage selten geworden ist.