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MUDHONEY

Plastic Eternity

Mit einem die gesamte Bandgeschichte umspannenden Mixtape wollten MUDHONEY ihre Fans im 35. Jahr ihres Bestehens beglücken und genau das ist ihnen mit „Plastic Eternity“ gelungen. Gleich zu Beginn wird mit „Souvenir of my trip“ und „Almost everything“ tief in die Lavalampe geblickt, „Cascades of crap“ wagt dann einen Ausflug in die Weiten des Americana, bevor man sich zu „Move under“, „Here comes the flood“ und „Human stock capital“ in altbewährter Manier erdnussbutterbeschmiert auf dem Scherbenteppich suhlt. Wenn Mark Arm die Bandmitglieder selbstironisch als alte Hippies bezeichnet, darf man ihm getrost misstrauen. Humor und offenkundige Egobefreiung kraft Geburt lassen einen manchmal vergessen, wie viel Scharfsinn, Rotz und Pipi hinter den Texten des Frontmanns stecken. Wie bereits auf „Digital Garbage“ arbeitet er sich gekonnt an den Absurditäten des täglichen Lebens ab, seien es Faschisten oder Impfgegner, die Entwurmungsmittel für Pferde zur Eigenbehandlung verwenden. Ruhige Momente sind mit „One or two“ ebenfalls vorhanden und die reiche musikalische Historie, von der MUDHONEY seit jeher zehren, haben „Plastic Eternity“ so zu einem ihrer ausgewogensten und vielseitigsten Alben werden lassen, auf dem das facettenreiche Gitarrenspiel von Steve Turner und das seit Jahrzehnten kriminell unterbewertete Drumming von Dan Peters besonders hervorstechen.