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PALISADES

Reaching Hypercritical

Nach dem Vorgänger „Erase The Pain“ verließ Frontmann Lou Miceli im Dezember 2021 die amerikanische Band und Brandon Elgar, bis dahin zuständig für Bass und Backing Vocals, übernahm die Position des alleinigen Sängers. Obwohl dies für PALISADES einen Neuanfang bedeutete, wird den Fans keine allzu große Umstellung zugemutet, schließlich kennt man Elgars Stimme bereits aus der Vergangenheit. Musikalisch lässt sich das Quartett nichts anmerken, entwickelt sich weiter und bietet den gewohnt dynamischen Post-Hardcore. Auf „Reaching Hypercri­tical“ fällt dieser etwas sanfter und weniger roh aus. Wobei dies keineswegs mit poppig gleichzusetzen ist! Vielmehr schaffen PALISADES einen noch kohärenteren Spagat zwischen hart („Better“, „Sick of the attitude“) und seicht („Closure“, „Without you“). Grund dafür ist auch, dass persönliche Emotionen und Schicksalsschläge mehr Raum in Musik und Texten erhalten. So enthält „Fray“ eine Sprachnachricht des verstorbenen Vaters des Schlagzeugers Aaron Rosa. Neben diesen einfühlsamen Momenten versprüht „Reaching Hypercritical“ ebenso ein NuMetal-Flair („My consequences“, „Fade away“, „Reaching hypercritical“), das einen fantasieren lässt, wie alte LINKIN PARK heute klingen würden. Statt an hyperkritischen Punkten zu zerbrechen, bleiben sich PALISADES treu und ergänzen ihren Sound kreativ.