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PALE

The Night, The Dawn And What Remains

Erster Song: „Wherever you will go“. Diese drei Minuten und 33 Sekunden sind der Beginn eines Albums (und gleichzeitig auch einer zehn Songs andauernden Gänsehaut), das seit seiner Ankündigung für Tränen der Rührung, Trauer und vor allem Freude gesorgt hat. Das Instrumental empfängt uns mit offenen Armen, einem wunderschönen Klavier und einer Atmosphäre, die es noch weniger erträglich macht, dass es von der Band aus Köln und Aachen nie wieder neue Songs geben wird. Zweiter Song: „Tonight (We can be everything)“. Die Band um Sänger Holger Kochs hat eine interessante musikalische Entwicklung durchgemacht. Gestartet Mitte der Neunziger als die nächste Emo-Hoffnung und mit Hits wie „Teenage heaven“ im Gepäck, klang das letzte reguläre Album „Brother. Sister. Bores!“ (2006) wie der etwas zu verkrampfte Versuch, irgendwie erwachsen zu klingen. „Tonight ...“ aber knüpft an die großartigen Momente des Überalbums „How To Survive Chance“ (2002) an. Jeder Track auf „The Night, The Dawn And What Remains“ ist laut Holger jemandem gewidmet. Dritter Song: „New York“. Man merkt der Band den Wunsch an, große Popsongs zu schreiben. Mit „New York“ erfüllen sie sich diesen Wunsch auch direkt. Warum mussten wir bis zum ultimativen, weil definitiv letzten PALE-Album darauf warten? Vierter Song: „Man of 20 lives“ Dieser Song ist Schlagzeuger Stephan Kochs gewidmet, dessen Geschichte mit einer der Auslöser für dieses „Comeback“, ach, „Tribute“ ist. Es geht um zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und das sowohl auf als auch neben der Bühne. Verpackt in einen PALE-Song, wie man ihn sich nur wünschen kann. Fünfter Song: „Bigger than life“. Das wohl tragische Highlight des Albums. Es ist Gitarrist und Gründungsmitglied Christian gewidmet, der im Verlauf der Produktion von „The Night ...“ verstorben ist und den man irgendwie in jedem Ton von PALE spüren kann. So traurig schön war nur „Fix you“ von COLDPLAY ... Sechster Song: „All the good good things“. Ehrlicher und damit wichtiger kann ein Song gar nicht sein. Die Hook des Albums findet sich hier. Siebter Song: „Still you feel“. Auf dieser Platte kommen noch mal alle zusammen, die je etwas mit PALE zu tun hatten. Gänsehaut und Tränen in den Augen sind hier vorprogrammiert. Achter Song: „500 Songs“. Das wohl beste Liebeslied, das jemals geschrieben wurde. Ein Duett, das zeigt, wie wichtig allen Beteiligten diese letzten Stücke waren. Neunter Song: „Wake up!“. Der vorletzte Track ist ganz im Stil der experimentellen „How To Survive Chance“-Momente und bereitet fantastisch auf das große Finale vor. Zehnter (und damit allerletzter PALE-)Song: „Someday you will know“. Dieser Song ist PALE. Dieser Song ist ein Song für PALE. Und wir alle sind PALE. Danke! Für alles!