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MONOSPHERE

The Puppeteer

Die alte Geschichte von Fluch und Segen: Wie cool einerseits, dass heutzutage jede junge Truppe die Möglichkeit hat, ihre – in vielen Fällen liebevoll und unter enormen Aufwand aufgenommenen Songs – übers Internet einer potenziell riesigen Hörerschaft anzubieten. Wie bitter, dass so vieles davon in den Tiefen des World Wide Web versandet. Im Falle von „The Puppeteer“ wäre es zweifelsfrei jammerschade drum, denn das Debüt der Mainzer klingt einnehmend frisch, verspielt und hingebungsvoll. Energetisch-rhythmisches Geriffe, filigran-melodiöse Ausflüge, leidenschaftlich-kompromisslose Exzesse – der Post-Core-Fünfer trägt auf seinem Erstling hörbar das Herz auf der Zunge. Und hält dabei durchaus die ein oder andere Herausforderung parat: Lässt sich der etwas ausweichende Album-Auftakt nämlich auf Anhieb noch nicht gänzlich fassen, nordet das vehement stampfende „The lover“ den Hörer schließlich endgültig auf die Angelegenheit ein: Wuchtige Atmosphäre, dezent angefrickelte Griffbrettarbeit, dick-transparente Abmischung. Ein Debüt? Eher ein Statement. Der durchaus prominente Gastmusiker sei derweil mal ausgespart. Denn auch ohne ihn würde gelten: Das hier sollte definitiv nicht im WWW versanden. Aber hey: Soll ja auch auf Vinyl kommen.