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Twang!

In Zeiten dieser schrecklichen Pandemie, die bereits jeden zwanzigsten Deutschen befallen hat, ist es sicher kein Einfaches, mit einem Septett ein neues Album einzuspielen und aufzunehmen. Überhaupt sind Neuerscheinungen deutscher Ska-Bands rar gesät. Dennoch kommen mir Songs, wie „Politicians“ oder „Sacrifice“, sehr getragen und uninspiriert vor. Da plätschert vieles etwas zäh dahin, auch wenn es natürlich sehr gute Lieder gibt, wie etwa den Abschlusssong „My love always with you“ oder auch „Tempus fugit“, wo sich Geige und Saxophon ein feines Duell liefern. Ein bisschen Jiddisch, etwas Polka, ein Mix aus russischem und Balkan-Beat („Together strong“), ansonsten kommt die Band nicht wirklich aus dem Neunziger-Jahre-Deutsch-Ska-Sound heraus. Zwischen SKAOS, THE BUTLERS und THE BUSTERS wird da die Schluckauf-2Tone Gemeinde versorgt, und das ist ja völlig in Ordnung und erwünscht. Noch immer prangt das S.H.A.R.P.-Logo darauf, wobei die gediegenen Herrschaften inzwischen optisch eher in einer Jazzscheune verortet werden könnten (zwinker, zwinker). Twang (ausgerechnet mit Gitarrentönen der Twang-Lagen verbinde ich nun Ska doch wenig bis gar nicht) muss ich sicher öfter hören und es benötigt länger, um die die CD richtig anzunehmen. Aber Ska war ja ohnehin immer in erster Linie eine Live-Musik. Und für die Bühnen haben die sieben nun reichlich neuen Tanzstoff parat.