FAKE NAMES

Foto© by Danny Clinch

Von Freunden für Freunde

Anfang Mai 2020 tauchte völlig überraschend über Epitaph Records das Debütalbum einer Band namens FAKE NAMES auf. Ein poppiges Punkrock-Album mit einer Stimme, die einem irgendwie bekannt vorkam. Die Kritiker waren voll des Lobes und auch im Ox landete die Platte in Ausgabe 150 auf der Titelseite. Hinter FAKE NAMES „versteckt“ sich eine Supergroup, bestehend aus Brian Baker (MINOR THREAT, BAD RELIGION), Michael Hampton (EMBRACE, S.O.A.), Johnny Temple (GIRLS AGAINST BOYS), Dennis Lyxzén (REFUSED, THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY) und inzwischen auch Brendan Canty (FUGAZI, RITES OF SPRING). Knapp drei Jahre später ist der Nachfolger fertig, der auf den Namen „Expendables“ hört. Und diesmal stehen die Vorzeichen ganz anders, allerdings zeigt sich Gitarrist Brian Baker davon gänzlich unbeeindruckt. Viel mehr macht ihm die Lust seiner Frau auf Weihnachtsdekoration zu schaffen.

Oh, ich sehe im Hintergrund, du hast schon einen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Ist das Mitte Dezember nicht ein bisschen früh?

Für New Jersey sind wir sogar schon spät dran. Ich habe sogar schon Weihnachtsschmuck vor Thanksgiving gesehen, das war Ende November. Ohne Scheiß. Das ist hier echt außer Kontrolle geraten mit der Treue zum Weihnachtsmann.

Ich hole den Weihnachtsbaum erst ein paar Tage vor dem Fest.
Das würde ich auch so machen, aber meine Frau liebt es einfach, den Baum so lange wie möglich im Wohnzimmer zu haben. Deshalb bleibt er stehen bis zum Dreikönigstag. Ich bin nicht wirklich religiös, aber ich glaube, das ist fast schon Mitte Januar. Nach zwanzig Jahren habe ich gelernt, nichts dazu zu sagen, sondern einfach den Baum Baum sein zu lassen, haha.

Lass uns über „Expendables“ reden. Wenn man eine neue Band startet, ist es noch einfach. Es gibt keine Erwartungen. Beim Nachfolger ist es schon schwieriger, vor allem, wenn das Debütalbum erfolgreich war, oder?
Ich denke, bei uns kann man das nicht so beurteilen wie bei anderen Bands. Das Debütalbum kam heraus, als wir alle im Lockdown waren. Wir konnten also das Album nicht live präsentieren und gleichzeitig hatten wir fast zwei Jahre lang Zeit, neue Songs zu schreiben. Viele Leute sagen, das erste Album ist immer großartig, weil die Band so viel Zeit hatte, daran zu arbeiten. Und wenn das zweite Album nicht gut ist, dann liegt es am hohen Erwartungsdruck, der auf den Schultern lastet. Sie müssen möglichst schnell neues Material nachliefern und den Standard des ersten Albums erreichen. Bei uns war das aber durch die Corona-Pandemie überhaupt nicht so. Tatsächlich haben wir überhaupt keinen Druck verspürt. Zur Idee von FAKE NAMES gehört es außerdem, keine Erwartungen zu haben. Wir sind alle mit anderen Bands unterwegs, deshalb bedeutet FAKE NAMES für uns vor allem Spaß. Die große Freude an der Band kommt durch die Zeit, die wir miteinander verbringen. Durch Corona konnten wir uns sehr lange nicht treffen, deshalb war es umso schöner, nach all der Zeit wieder in einem Raum zusammen zu sein. Nach den langen Monaten, in denen man sich nur am Bildschirm sehen konnte. Die normalen Gesetze des Geschäfts gelten also nicht für FAKE NAMES.

„Expendables“ heißt übersetzt die Überflüssigen. Wer ist damit gemeint?
Der Albumtitel ist Programm. Wir haben ihn vor allem gewählt, weil es der beste Songname war, den man auch als Albumtitel verwenden konnte. Da steckt also kein großes Geheimnis dahinter. „Expendables“ ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album. Die Texte von Dennis haben diesmal mehr Warncharakter als auf dem Debütalbum. Ich finde es immer noch faszinierend, dass wir eigentlich eine Popband mit einem kommunistischen Aktivisten am Mikrofon sind, der Texte darüber schreibt, wie er sich fühlt. Dazu die gut gelaunte Musik, das finde ich wirklich cool. Wir würden Dennis nie vorschreiben, was er in seine Texte packt. Dann hören wir eben Dinge wie: „Die Welt wird immer härter und Elon Musk tötet uns alle.“ Und wir sagen dann: „Okay, so ist es eben. Hier sind ein paar schöne Akkorde dazu.“ Sing doch bitte darüber, haha!

Was meint denn Dennis mit dem Begriff „Expendables“?
Ich denke, er meint damit den Großteil unserer Gesellschaft, den die Regierung als uninteressant betrachtet. Das Proletariat, das nicht vom Fleck kommt. Und je weiter sich der Kapitalisierungsprozess fortsetzt, desto mehr wird diese Bevölkerungsgruppe marginalisiert. Sie werden immer weniger wichtig, also irgendwann überflüssig.

Als ich den Albumtitel gelesen habe, musste ich sofort an den Kinofilm mit diesen alternden Action-Helden wie Sylvester Stallone, Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger denken, die irgendwie auch überflüssig sind.
Oh, nein. Haha. Wir halten uns selbst für absolut notwendig. Wir sind auf keinen Fall überflüssig. Schau dir an, was wir bis jetzt geleistet haben und immer noch tun. Es gibt also keine Verbindung zu diesem Film, aber den habe ich vor vielen Jahren auch gesehen. Ich sollte ihn mir mal wieder reinziehen, haha.

Euer Debütalbum war wirklich erstaunlich. Ihr habt ein Demo aufgenommen, das du Brett Gurewitz von Epitaph Records vorgespielt hast. Und der hat es veröffentlicht, wie es war. Lief es beim zweiten Mal wieder so?
Wir haben in der Band darüber diskutiert, „Expendables“ wieder selbst aufzunehmen. Allerdings diesmal in einem Studio und nicht zu Hause. Beim ersten Album hatten wir noch keine Unterstützung vom Label, da haben wir alles aus eigener Tasche bezahlt. Als ich die Aufnahmen Brett vorgespielt habe, hatte ich nicht den Hintergedanken, damit bei Epitaph zu landen. Ich wollte eigentlich, dass er die Songs einigen Freunden mit kleineren Labels vorspielt. Dadurch, dass er auch bei BAD RELIGION ist, bin ich schon seit vielen Jahren mit ihm befreundet. Diesmal hatten wir aber sogar ein Budget, also war es klar, dass wir für die Aufnahmen in ein echtes Studio gehen können. Wir wollten es wieder alleine aufnehmen, aber es ergab sich zufällig die wunderbare Möglichkeit, mit einem Produzenten namens Adam Greenspan zu arbeiten. Der Kontakt kam über Dennis zustande, denn Adam hatte schon Alben von REFUSED und INVSN produziert. Außerdem hat er das Album „Ultra Mono“ von IDLES produziert, das wir alle lieben. Es klingt einfach riesig und modern. Ich bin großer IDLES-Fan, weil ich finde, dass sie den Vibe einer DC-Hardcore-Band in sich tragen. Auf jeden Fall hat Adam sofort zugesagt, und natürlich hatten wir nicht genug Geld, um ihn zu bezahlen. Aber zum Glück hat Brett dann gesagt, er findet die Idee gut, und hat alles mit Adam ausgehandelt. Ich weiß nicht genau, wie das letztendlich gelaufen ist, aber wir haben Adam bekommen. Das hat unseren Sound natürlich drastisch verändert, weil er noch jung ist und viel mehr vom Produzieren versteht als ich. Er hat also dem Album einen ganz speziellen Sound verpasst, den wir selbst nie erreicht hätten.

Als ihr FAKE NAMES ins Leben gerufen habt, hattet ihr ganz eigene Regeln für den Sound. No pedals, just guitars and amps. Ein Sound wie in Highschool-Tagen. Habt ihr diese Regeln mit dem zweiten Album über den Haufen geworfen?
Ja und nein. Wir haben Unmengen an Effektgeräten für das Album verwendet. Trotzdem wollten wir davon wegkommen, wie zwei meiner Lieblingsgitarristen Pedale verwenden: Johnny Marr von THE SMITHS und The Edge von U2. Deren Sound basiert auf dem Wechsel von Soundeffekten, auf dem Einsatz von Delays und Echos. Wir haben also jede Menge Effektgeräte auf der Platte verwendet, aber nur um den richtigen Gitarrensound zu bekommen. Die Gitarren klingen aber dadurch nicht wie Keyboards. Wir haben also im Studio für das zweite Album das No-Pedals-Gebot aus dem Fenster geschmissen, aber live werden wir die Songs immer noch so spielen wie im Proberaum. Komm zu unserem Konzert und du wirst nur Gitarren und Amps sehen.

Wie sind die Aufnahmen gelaufen? Ihr habt für „Expendables“ gerade mal eine Woche gebraucht. Das ging ziemlich fix, oder?
Finde ich eigentlich nicht. Die Platten von MINOR THREAT haben wir in zwei Tagen aufgenommen. Bei DAG NASTY haben wir in der Regel drei Tage gebraucht. Wir wussten ganz genau, was wir aufnehmen wollen, wir waren gut vorbereitet, weil wir viel geprobt haben. Sieben Tage im Studio klingt für mich also eher wie Luxus. Beim Mischen war nicht einmal jemand vor Ort, das wurde im Remote-Modus erledigt. Da haben wir vielleicht noch einmal einen Tag pro Song gebraucht. Wir stammen fast alle aus der DC-Gegend, da lernt man seine Songs, bevor man ins Studio geht. Die Songs werden im Studio wie auf der Bühne gespielt und ein guter Produzent stellt einfach nur die Mikrofone an die richtigen Stellen. Mit ein bisschen Glück erwischt man gleich einen guten Take und dann geht’s weiter. Für mich war eine Woche also eine sehr komfortable Zeitspanne, um ein Album aufzunehmen.

Mit Brendan habt ihr einen neuen Drummer dabei, der all diese großartigen Alben mit FUGAZI aufgenommen hat. Hattet ihr vorher keinen festen Schlagzeuger?
Nein, hatten wir nicht. Auf dem ersten Album hat unser guter Freund Matt Schulz Schlagzeug gespielt. Wir hatten gerade mal eine Show gespielt und dann kam die Pandemie. Matt ist wenig später nach Illinois gezogen und wir hatten keine Konzerte mehr. Deshalb haben wir uns erst Gedanken über einen neuen Drummer gemacht, als die neuen Aufnahmen anstanden. Für unsere Demos haben wir einen Drumcomputer verwendet. Einfach nur, um das Tempo festzulegen. Als es dann ins Studio ging, brauchten wir einen neuen Schlagzeuger und wollten jemand nehmen, den wir schon ein Leben lang kennen. Außerdem haben wir im August 2021 eine 3-Track-EP veröffentlicht, damals haben wir Brendan gefragt, ob er uns kurz aushelfen könne. Als es dann ums Album ging, haben wir ihn gefragt, ob er nicht festes Bandmitglied werden will, und er hat spontan zugesagt. Irgendwann kam ein Fotograf und hat Bilder von uns fünf gemacht und jetzt hängt er endgültig mit drin. Denn wir haben jetzt sehr schöne Fotos von einem berühmten Fotografen, die können wir nicht einfach wegschmeißen. Haha. Ich denke, er passt perfekt zur Philosophie von FAKE NAMES. Uns geht es allen vor allem um den Spaß. Brendan kenne ich schon seit über vierzig Jahren, genauso wie Michael und Johnny. Allein die Zeit, die wir miteinander verbringen, und die Witze, die wir immer reißen, ist die Sache schon wert.

Außer Dennis seid ihr also alles Sandkasten- oder Schulfreunde Wie ist es für dich emotional, in so einer Band zu spielen, verglichen etwa mit MINOR THREAT oder BAD RELIGION?
Der Vergleich mit MINOR THREAT ist schwer, weil ich damals noch so jung war. Daran kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Die anderen Jungs waren außerdem viel älter als ich. Ich war damals gerade mal 15 Jahre alt und Ian war schon 18. Ich kann mich nur an die große Aufregung und das neue Chaos in meinem Leben erinnern. Als es hieß, wir spielen ein Konzert in Denver, wusste ich nicht einmal, wo Denver liegt. Bei BAD RELIGION ist das völlig anders. Das sind meine engsten Freunde und ich bin mit ihnen schon seit 28 Jahren unterwegs. Allerdings kam ich damals in eine Band, die schon existierte. Da werde ich also immer der neue Typ sein, obwohl es da längst neuere Bandmitglieder gibt. Ich arbeite wirklich hart daran, die hohen Erwartungen zu erfüllen, um weiter der Gitarrist von BAD RELIGION zu sein. Damit verdiene ich mein Geld. Bei FAKE NAMES geht es vor allem darum, mit Freunden abzuhängen und Spaß zu haben. Für mich ist das wie ein Trip in einer Zeitmaschine. Michael kenne ich schon, seit ich sieben Jahre alt bin. Mit ihm zusammen in einem Raum zu sein, bedeutet für mich eine Flut von Erinnerungen und dieses warme Gefühl im Bauch, weil wir damals noch so jung waren. Bei Johnny und Brendan ist das nicht anders. Die beiden kenne ich, seit ich elf beziehungsweise fünfzehn Jahre alt bin. Denk mal darüber nach, was das für eine lange Zeit ist. Und da ist nichts Negatives. Da gibt es keine Horrorstorys von Arschlöchern auf dem Schulhof. Je älter wir werden, desto mehr schätzen wir die Beziehungen, die wir geknüpft haben, als wir noch jung waren. Deshalb bleibst du mit diesen Menschen, die dabei geholfen haben, deine Persönlichkeit zu formen, immer in Kontakt. Bei FAKE NAMES sind wir jetzt alle zusammen und haben immer noch die gleichen Interessen. Das ist wirklich wunderbar.

In vielen dieser so genannten Supergroups gibt es ja Probleme mit übergroßen Egos. Ist das bei FAKE NAMES kein Problem?
Das passiert vor allem bei Supergroups von bekannten Musikern, die sich zusammentun, um ein neues Geschäft aufzuziehen. Die wollen dann natürlich mit ihrer neuen Band einen ähnlichen Bekanntheitsgrad erreichen wie mit ihrer alten Band. Als Vivian Campbell von DIO zu DEF LEPPARD gewechselt ist, war das für ihn ein Karrieresprung. Aber FAKE NAMES sind ein Projekt und kein Business. Deshalb gibt es bei uns keine solche Form von Egoismus. Wenn ein Minus-Ego möglich wäre, dann hätten wir das alle. Keiner in der Band gibt einem anderen Kommandos oder Anweisungen. Anfangs machen nur Michael und ich zusammen Musik, und die anderen steuern einfach das bei, was sie wollen. Selbst wenn daraus nicht das entsteht, was ich mir vorgestellt habe, ist mir das egal. Ich sehe es als interessantes Experiment. Ich kann sogar Basslinien schreiben, obwohl ich Gitarrist bin. Gleichzeitig kommt Johnny mit Ideen an, auf die ich nie gekommen wäre. Wir hängen also einfach nur rum und schauen mal, was dabei passiert. Wir haben keine festen Pläne, außer dass wir ein paar Shows spielen wollen.

Du hast ja schon erzählt, dass ihr mit FAKE NAMES bis jetzt nur ein einziges Konzert gespielt habt. Wo war das denn?
Das war in Brooklyn, New York. Ein ganz kleiner Club, ich kann mich nicht einmal an den Namen erinnern. Das Coole an der Show war, dass wir zusammen mit HAMMERED HULLS gespielt haben. Es war auch eine ihrer ersten Shows. Deren Platte ist einfach nur fantastisch. Außerdem haben die Bandmitglieder von HAMMERED HULLS untereinander ein ähnliches Verhältnis wie wir, deshalb fühlen wir uns ihnen sehr verbunden.

2021 hast du mit BEACH RATS ein Debütalbum veröffentlicht. Noch so ein Projekt von dir und Freunden. Was ist der Plan mit BEACH RATS?
Der Plan war, eine lokale Band zu gründen. 2016 bin ich nach Asbury Park in New Jersey gezogen. Zu diesem Zeitpunkt haben einige meiner Punkfreunde schon dort gewohnt, zum Beispiel die Jungs von BOUNCING SOULS. Pete wohnt gerade mal 500 Meter von mir entfernt und zu Brian ist nicht viel mehr als ein Kilometer. Deshalb haben wir beschlossen, eine Spaß-Hardcore-Band zu gründen, die nur bei Partys auftritt. Wir hatten also sogar noch weniger Erwartungen als bei FAKE NAMES. Es ging nur darum, gemeinsam abzuhängen. Ich lebe hier in einer sehr kleinen Gemeinde. In Washington waren es mehr als eine Million, hier sind es gerade mal 15.000 Einwohner. Jeder kennt also jeden. Als wir genug Songs für ein Album zusammen hatten, habe ich diesmal gezielt Brett Gurewitz gefragt und er hat sofort zugesagt. Ihm war völlig egal, ob ihm die Musik gefällt. Das waren alles Jungs von BAD RELIGION, BOUNCING SOULS und LIFETIME, die alle schon auf Epitaph Records veröffentlicht haben. Brett liebt die Idee der Epitaph-Familie. Gleichzeitig will er die Erinnerung am Leben erhalten, woher all diese Musik irgendwann mal gekommen ist. Das liebe ich an ihm, denn mit BEACH RATS wird er nicht viel Geld verdienen. Wir haben bisher auch nur vier oder fünf Shows gespielt.

Mit welchen Typen wirst du das nächste Projekt aus dem Boden stampfen? Hast du schon eine Idee?
Eine gute Frage. Momentan bin ich ziemlich beschäftigt, aber irgendwas fällt mir immer vor die Füße. Diese Projekte sind für mich nicht mit Druck verbunden. Wir spielen Konzerte, wenn wir Zeit dafür haben. Denn alle anderen in den Bands haben auch viel zu tun. Für mich geht BAD RELIGION immer vor. Für Dennis gilt das Gleiche mit REFUSED und INVSN. Brendan spielt sogar in fünf verschiedenen Bands. Aber wenn immer es möglich ist, kommen wir zusammen.

Wie schafft ihr es, alle eure Termine zu synchronisieren, bei all diesen Bands?
Das ist relativ einfach, wir treffen uns in einem Zoom-Meeting wie wir beide gerade. Dann holen wir alle unsere Kalender raus und schauen, wann wir Zeit haben. Aktuell ist geplant, dass wir im April acht Shows in den Staaten spielen. und im September versuchen wir, uns Zeit freizuschaufeln, um nach Europa zu kommen. Es ist also gar keine so große Sache, Termine zu finden. Alles eine Frage der Kommunikation. Wir haben keinen Manager oder ein Label, das uns vorschreibt, wann wir auf Tour gehen sollen. Wenn wir 2023 etwa zwanzig Shows spielen könnten, wäre das schon großartig.

Letzte Frage: Was geht gerade bei BAD RELIGION?
Es wird neue Musik geben. Ich weiß, dass Brett und Greg schon Ideen austauschen. Aber BAD RELIGION sind immer noch mit den „Aufräumarbeiten“ nach der Tour zum vierzigjährigen Jubiläum beschäftigt, die wir wegen der Pandemie absagen mussten. Deshalb spielen wir im Februar in Australien, im März sind wir in Japan und im April bin ich dann mit FAKE NAMES unterwegs. Da geht nichts mit BAD RELIGION, haha. Im Mai haben wir einige Shows in Europa. Wir kümmern uns also vor allem ums Live-Geschäft. Das bereitet mir auch immer noch riesige Freude. Wenn ich mich zwischen Studioaufnahmen und einer Show entscheiden müsste, würde ich immer das Konzert wählen. Mit der neuen Platte von BAD RELIGION wird es so laufen wie mit allen anderen. Wenn die beiden Jungs genug gutes Material haben, das sie mit uns teilen wollen, wird die Platte entstehen. Das dauert manchmal zwei Jahre, manchmal aber auch fünf Jahre. In den Achtzigern hat es auch mal nur ein Jahr gedauert. Aber der Spirit ist immer noch vorhanden und wir fühlen uns momentan enger verbunden als je zuvor.