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BOSTON MANOR

Datura

Schon wieder neue Musik von BOSTON MANOR? Tatsächlich ist das letzte Album schon zweieinhalb Jahre alt und die EP „Desperate Times, Desperate Pleasures“ wiederum ein Jahr, doch es zeugt von Qualität, dass ich mich daran immer noch nicht sattgehört habe. Im Oktober erscheint also das vierte Album der Briten, die schon im April mit „Foxglove“ einen ewigen Ohrwurm lieferten. „Datura“ präsentiert sich als Konzeptalbum, dessen zweiter Teil schon in Planung ist. Die Songs spielen in einer düsteren Welt zwischen Nacht und Morgen, zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Musikalisch ist es die Weiterführung von „Glue“: Alternative mit experimentellem Synthie, diesmal etwas weniger wütend und eher atmosphärisch. Der Bogen des Albums ist zu erkennen, allerdings stechen die Singles hervor und verlassen teils die geschaffene Atmosphäre. Gerade „Passenger“ klingt leider wie die rockige Version des Hits „Radioactive“ von IMAGINE DRAGONS. Schade, und der einzige Grund, warum die Platte für mich knapp an der vollen Punktzahl vorbeischießt. „Shelter from the rain“ bietet mit drei Minuten ein langes, aber konsequentes Zwischenspiel, das den Übergang der regnerischen Nacht zum Morgen darstellt. Das Album wurde absichtlich kurz gehalten, um die einzelnen Songs ausarbeiten zu können, doch ich hätte mir noch viel, viel mehr Stücke gewünscht.