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MOVEMENTS

Ruckus!

Bestimmt hat hier und da jemand bei den ersten Singles von „Ruckus!“ noch mal ungläubig nachgeschaut, ob es nicht noch eine andere Band mit dem Namen MOVEMENTS gibt. Waren die Kalifornier bisher für getragenen Emo-Rock bekannt, sind sie auf ihrem dritten Album keine komplett neue Band, aber das Bild, dass noch mal alle Schrauben angezogen wurden, passt hier ganz einwandfrei. „Ruckus!“ kommt dermaßen kompakt und tanzbar daher, dass der Wille nach Veränderung aus jedem Song trieft. Und auch der Gesang findet neben den verhuschten und gedrückten Melodien von früher noch eine Reihe mehr an Ausdrucksweisen. Patrick Miranda singt rhythmischer und vor allem selbstbewusster als in der Vergangenheit. Hinzu kommt die absolut gestraffte Produktion von Will Yip, die auf jegliche Spielereien verzichtet, die die Band nicht selbst abbilden kann. Während andere aktuell mit Elektronik und Synthesizern experimentieren, nicht zuletzt um sich bei modernen Hörgewohnheiten anzubiedern, verlassen sich MOVEMENTS ganz auf sich selbst. MOVEMENTS wollen sehr viel, so dass man sich beinahe fragt, ob „Ruckus!“ nicht schon fast zu gewollt ist. Die Entscheidung, dieses Album abzufeiern oder doch nur Fleißsternchen zu verteilen, fällt am Ende überraschend schwer.