MANTAR

Foto© by Matthis Van Der Meulen

My DNA

Vor kurzem hat das Duo MANTAR eine Playlist erstellt, die uns näherbringen soll, wie es um die DNA der Band bestellt ist. Demnächst soll nämlich das neue Album der Bremer erscheinen und Sänger und Gitarrist Hanno und Schlagzeuger Erinc vorher ein wenig in die Karten zu schauen, ist doch gar nicht schlecht.

THE HELLACOPTERS – (Gotta get some action) Now! (Erinc)

Tatsächlich das Erste, was ich je von den HELLACOPTERS gehört habe. Die haben einfach alles, was scheiße ist, weggelassen und diesen Song geschrieben. Ein Traum!

THE BRONX – Shitty future (Erinc)
Energiegeladene Live-Band. Sie haben irgendwann ihren Drummer gegen Joey Castillo getauscht. Ich kann mich erinnern, dass ich mir diesen Song zehnmal hintereinander reingezogen habe und dann auch Bock hatte, etwas mit einem Tom-Pattern zu trommeln. Also zack mit Hanno in den Proberaum und direkt mit neuem Song – der sich übrigens auf unserem Debütalbum befindet – wieder raus. So!

RUMBLE ON THE BEACH – Rumble on the beach (Erinc)
Es gibt mehrere Bremer Bands mit „Rumble“ im Namen. Da ich damals nicht viel mit Metal am Hut hatte, war ich Team RUMBLE ON THE BEACH. Wir hatten früher im Musikunterricht des öfteren Hitparade gespielt. Jeder durfte einen Song mitbringen, und am Ende konnte man Punkte vergeben. Ich hatte „Rumble on the beach“ dabei und bin auf dem letzten Platz gelandet. Das war schön.

LED ZEPPELIN – Immigrant song (Erinc)
Okay ... die Probs müssen sein. John Bonham ist der beste Drummer aller Zeiten und da er nicht mehr lebt, dachte ich, wäre es ok wenn ich diesen Beat klaue und in jeden zweiten MANTAR-Song einbaue. Hat übrigens keiner gemerkt.

MOTÖRHEAD – Orgasmotron (Hanno)
Mein Vater hat früher mit „gebrauchten“ Autos „Geschäfte“ gemacht. Eines Tages kam ein alter Honda oder so und da war noch ein Tape im Autoradio. Das war MOTÖRHEAD. Ich war, glaube ich, zehn oder so und bin wochenlang gar nicht mehr klargekommen. Dieser spezielle Song hat bei mir aber auch früh Eindruck hinterlassen, da ich ihn bereits in sehr jungen Jahren als Coverversion von SEPULTURA auf einem Bootleg gehört habe.

SEPULTURA – Refuse/Resist (Hanno)
„Chaos A.D.“ habe ich 1994 zu meinem zwölften Geburtstag von meiner Mutter bekommen. Hatte mir die CD gewünscht, nachdem ich die Werbung dafür im damals noch coolen MTV gesehen habe. Immer wenn ich diese Platte – definitiv unter meinen All-time Top Ten – höre, bin ich gefühlt wieder zwölf, sitze mit meinem besten Freund Bassi in meinen Kinderzimmer, esse Süssigkeiten und gucke mir die Leichen im Booklet an. Good times.

AC/DC – Two’s up (Hanno)
Beste Band der Welt. Keine Diskussionen. Ein eher unbekannter Song vom ebenfalls eher „unbeliebten“ Album „Blow Up Your Video“. Düster und gefährlich. einfach geil. Ich persönlich bin ja großer Freund der Achtziger-AC/DC-Platten.

BOLT THROWER – The killchain (Hanno)
Einfach Wahnsinn. Dieser Groove. Wie ein Maschinengewehr in Zeitlupe geballert. Gibt kaum was Schöneres. Ich war nie ein Riesen-Death-Metal-Fan, aber bei dieser Band war es Liebe beim ersten Hören. Ich stehe einfach auf Groove in allen Formen und Farben. Nicht znur diese schnelle Gekloppe. Deshalb mag ich auch ASPHYX und OBI sehr.

Eazy-E – Real muthaphuckkin’ G’s (Hanno)
Ich bin größtenteils mit Leuten aufgewachsen, die weder Punk noch Metal gehört haben, dafür war Rap und auch Graffiti immer allgegenwärtig. Ich liebe insbesondere Frühneunziger-G-Funk. Ich finde Eazy hatte einer der besten Stimmen im Game. Wie ein Kind, extrem nasal und immer etwas nölig. Eine ständige akustische Beschwerde. Wie zehn Jahre später in Deutschland Kool Savas bei den WESTBERLIN ­MASKULIN Sachen, die ich ebenfalls über alles liebe. Auch ich habe so eine Nervstimme. Deshalb habe ich auch so viel Geld.