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100 KILO HERZ

Stadt, Land, Flucht

Gleich vorweg: Das zweite Album der Deutschpunk-Ska-Combo aus Sachsen ist eine weitere, große Steigerung zu ihrem Erstlingswerk „Weit weg von Zuhause“. Das hat mehrere Gründe. Einer jedoch sticht jedem Musikkenner sofort ins Auge. Nämlich, dass das Werk von Gitarrenmeister Kurt Ebelhäuser produziert wurde, den wir ja bereits als Tonmeister von PASCOW, DONOTS oder MADSEN kennen. Gitarrist Marco verriet mir auch, wie sehr diese Arbeit mit dem Extrakönner an den sechs Saiten gerade ihn und seinen Gitarrenkollegen Clemens in vielerlei Hinsicht die Augen und Ohren neu öffnete. Die Scheibe startet mit drei recht zügigen Ska-Punk-Smashern von altem Schrot und Korn, ehe mit „Träume“ ein Song das Tempo geschickt herausnimmt. Die Gitarre wird gepickt und Sänger Rodi wählt eine andere als die gewohnte Stimmlage. „... und aus den Boxen ... BUT ALIVE“ ist dann mein Anspieltipp und Liebling, noch weit mehr unter die Haut geht jedoch der Abschlusssong „Wenn es brennt“, der ein Szenario zeichnet, auf das wir alle bitte gerne verzichten können – den weiteren politischen Drall nach rechts. Da kommt dann irgendwann in Kürze das Militär und man müsste sich geschwind vom Acker machen. Doch dagegen gibt es klare Statements von 100 KILO HERZ, die wieder völlig überzeugend abliefern.