DIE STIMME DER VERNUNFT

Foto

Home is where the office is

51. Woche – HO
- Mutanten. Nur wer es sich leisten kann und etwas auf sich hält, gönnt sich eine eigene Mutation. Die Brasilianer, Inder, Südafrikaner, Engländer haben ihre Mutationen, die Amerikaner mittlerweile sogar zwei. Wie sieht das am Ende aus, wenn Deutschland keine eigene hochentwickelte Mutation vorzuweisen hat? Eine, die wohlorganisiert nur an Wochentagen ansteckend ist, gleichzeitig aber gut für die Verdauung, Kinder auslässt und schöne Haut macht? Armselig sieht das aus!
- 88. Genau 88 Tage beträgt die Umlaufzeit, die der Merkur für eine Sonnenumrundung benötigt. Zufall? Damit bietet der Planet ideale Lebensbedingungen für alle Nazis und solche, die hinter dem Mond keinen Platz mehr finden.
- Jubiläum: Nächste Woche ist es genau ein Jahr her, dass wir planlos in den Sonnenuntergang geritten sind ...

52. Woche – HO-Geburtstag
- Wer hätte gedacht, dass der Niedergang der abendländischen Kultur in der Verbeamtung und Reglementierung liegen würde, wenn pragmatische Lösungen gefragt sind? Wie ist eigentlich Rom untergegangen?
- Ein schwarzer Lamborghini sieht eigentlich nur aus wie eine Kakerlake auf Rädern.
- Shake my hand ... Mit einem aufgeheizten Mob vernünftig zu diskutieren, der mit Mistgabeln und Fackeln vor der Hütte steht, funktioniert immer ... nicht. Noch weniger funktioniert es im Internet, wo auch das allerdümmste Wesen seinen persönlichen Fanclub findet. Vielleicht sollte doch nicht jeder Mensch Zugang zu diesem „Neuland“ haben.
- Cui bono? Verschwörung für Anfänger, Teil 876: Die wahren Pandemiegewinner? Banken, die sich durch das kontaktlose Bezahlen von Kleinstbeträgen aufgrund ihrer Buchungsgebühren endlich wieder gesundstoßen. Mittlerweile kann man selbst seine Brötchen mit der EC-Karte bezahlen, legt dabei aber 30- bis 50 Cent drauf, ohne es zu merken. Kleinvieh macht eine ganze Menge Mist.

53. Woche – Hömeöffnüng die Erste
- Rat Race. Die schlechte Nachricht zuerst: Im Wettrennen um die dümmsten Entscheidungen ist immer noch alles offen.
- Buch. 50 Shades of Green – A Gardening Book (von der Hortensie bis zum Stechapfel, Gärtnern auf dem Balkon).
- Guter Rat ist teuer (alte Consulting-Weisheit).
- Menschen, auf die du immer hören solltest, wenn du es zu etwas in deinem Leben bringen willst, du Versager:
• Kumpels, die dir seit zehn Jahren fünfzig Euro schulden, und schon genauso lang eine bombensichere Geschäftsidee haben.
• Plattenfirmen, die unbedingt deine Band signen wollen, allerdings ein paar Änderungsvorschläge für Look, Sound und Image deiner Combo hätten. Der Schlagzeuger müsste auch dringend ausgetauscht werden, der passt dann nicht mehr zum Rest. Ach, du bist der Schlagzeuger?! Blöd, irgendwie.
• Typen, die absolut nix auf die Reihe kriegen, aber genaue Kenntnis darüber haben, wie man die Welt mit zwei, drei einfachen Maßnahmen komplett ändern kann.
• Gertenschlanke, kerngesunde und erfolgreiche Menschen auf Booten, die Werbung für Bier oder harte Alkoholika machen.
• Weltverbesserer, die konkrete Vorschläge für dein Zine haben, das seit über 25 Jahren existiert, damit du ihnen endlich einmal ein wirklich gutes Heft lieferst. Dazu zitieren sie aus fünf Uraltnummern, was ihnen da nicht gepasst hat. DIY?! Mach’s dir selbst.
• Dreimal Geschiedene mit den ultimativen Beziehungstipps.

54. Woche – HO-Bonuspart
- Fakt: Immer, wenn ich versehentlich ein Hustenbonbon mitwasche, hat meine Wäsche anschließend extrafrischen Atem, selbst die Unterwäsche. Einfach mal ausprobieren!
- Igitt! Der Morgen beginnt gut, wenn sich ein Korn des leckeren Brotes in die Lunge verirrt, der Mund voller Kaffee ist und man selbigen dann spontan durch die Nase wieder aushustet. Glück im Unglück: ging alles auf den Frühstücksteller. Ich hätte das Brot natürlich auch gleich in den Kaffee tunken können.
- Vernumpft. Wer nach über einem Jahr vergeblicher Appelle immer noch an Einsicht, Vernunft und Rücksichtnahme appelliert, sollte als geistig Querschnittsgelähmter kein öffentliches Amt mehr bekleiden dürfen, nie wieder.
- Verständnis für Politiker, die das auch zum ersten Mal machen, so eine Pandemie – kurz für unsere fußballaffinen Freunde: Als Trainer hätte man die längst alle gefeuert und aus lauter Verzweiflung Lothar Matthäus engagiert. Wäre die BRD 2020/21 ein Fußballverein, dann hieße er Schalke.
- Zu verschenken. Jeder kennt sie, die „Zu verschenken“-Kisten: oft leer, häufig Schrott, meistens nur aus Bequemlichkeit, den Sperrmüll anzumelden, hingestellt. Eine Visitenkarte für das Haus und dessen Bewohner, vor dem die Box steht. Was sich in der Box befindet, sagt mehr über dich aus, als dir lieb ist. Bei Kinderspielzeug wissen wir automatisch über die Fortpflanzungsfähigkeit der Bewohner Bescheid, bei Simon Steiner-Büchern, dass die Früchte ihrer Lenden auf eine Waldorfschule gehen, und bei einem zerkauten Mundknebel, dass die Erwachsenen auf Fesselspielchen stehen. Diabolisches neues Hobby: „Hate your neighbors – Gratis-Kartons pimpen.“ Zu den zerfledderten Pixi-Büchern einen freundlichen alten Bong in die Kiste legen oder ausgeleiertes Erwachsenenspielzeug. Alte klebrige Magazine unter die GEO-Jahrgänge mischen, liebevoll beschriftete Schraubdeckelgläser mit „Cannabis“ oder „Crack“ zwischen verstaubte Weckgläser stellen, alles ist möglich. Nicht vorrätig? Wozu gibt es eBay-Kleinanzeigen oder einschlägige Geschäfte?
- Pimp my mask! FFP2-Masken nach einmaligen Gebrauch im Backofen recyclen und im Backofen bei 90 bis 100 Grad desinfizieren. Je nachdem, was vorher im Backofen war, hat man anschließend sogar „mehr“ davon. Ich habe aktuell ziemlich oft Lust auf Pizza.

55 – Home is where the office is
- Darmquerflöte. Das einzige Instrument, das „Corona-Skeptiker“ wirklich virtuos spielen können.
- Die Sendung mit der Maus. Heute: Der Incel! Typ, bei dem selbst eine Gummipuppe wie das Modell „Lollo“ Kopfschmerzen bekommt und aus lauter Verzweiflung Luftverlust vortäuscht, wohlwissend, dass der Kleber des Fahrradflickzeugs seit zwei Monaten eingetrocknet ist.
- Nicht der hellste Leuchtturm am Strand? Nena! Putzig, wie das verzweifelte Management einen allerletzten hilflosen Rechtfertigungsversuch verbreitet, während alle auf LinkedIn und Xing erst einmal ihre Profile auf Vordermann bringen mussten.
- Deutschland 2021. Eins ist sicher: Von einem Land wie Deutschland geht keinerlei Kriegsgefahr mehr aus. Würde die BRD heute Polen oder Frankreich überfallen wollen, würde der „Blitzkrieg“ Jahre dauern. Für die Panzer gäbe es weder Sprit noch Munition, sofern sie überhaupt einsatzfähig wären. Und Navi? Hallohoo, die Einführung von Tom Tom-Navis läuft seit 17 Jahren auf Hochtouren, jedes Bundesland würde woanders einmarschieren wollen. Selbst die Einnahme von Luxemburg würde mit den aktuellen Methoden mindestens fünf Jahre dauern, wohlgemerkt, nachdem sie sich umgehend (per Fax oder Pferdekurier) ergeben haben.
- Üben, üben, üben! Bands, die nach der Pandemie immer noch einen Lappen haben, der oder die nicht spielen kann, weil in den letzten 12+ Monaten immer irgendwas beim Üben dazwischen gekommen ist – ihr wisst, was zu tun ist.
- Noch’n Hobby: Suchbilder ins Netz stellen, bei denen man zehn Fehler zwischen Bild 1 und Bild 2 finden soll. Es gibt aber nur neun Unterschiede oder bei den ganz harten Bildern überhaupt keine.

56 – Der „vergessene“ Urlaub
- Überrascht! Mein Favorit für das Unwort des Jahres 2021. Würde ich bei jedem „überrascht“ einen Kurzen trinken, hätte ich seit Monaten keine Leber mehr.
- Goldene Rüssel. Schon mal jemand darüber nachgedacht, wer sich mit den Tests und der Impfung am Ende eine goldene Nase (eher wohl einen Ferrari, Drittwohnsitz und Toyboys) verdient? Ärzte und Apotheker. Und das alles nur für ein paar Wattestäbchen, einen kleinen Pieks und kaum Aufwand. Cui Bono Vox?
- Crowdporn. Gibt es noch jemanden da draußen, der sich beim Anblick alter Bilder mit vielen Menschen auf engstem Raum ein wenig unbehaglich oder gar „seltsam“ fühlt? Aktuelle Bilder von menschenähnlichen Wesen auf engstem Raum, mit bunten Klamotten und schlimmen Schildern, sind hingegen eine Form von „Crowdporn“, die mich zutiefst abtörnt. Aber manche stehen ja auch auf extreme Beinbehaarung, schwitzige Sneaker oder Pferdegeschirr.
- Q-Demos. Gibt es keine Bauanleitung für eine Drohne, die Gülle verteilen kann? Hallo Schwarmintelligenz.

57 – Vier Tage HO im Nachkriegsostern
- Wer aus der IT kommt und in einen Erzieherberuf wechseln möchte, kann nach einem Urteil des Arbeitsgerichts Münster in seiner Bewerbung „Erfahrung mit Inklusion“ angeben. In keiner Schule, keinem Kindergarten oder Heim der westlichen Welt gibt es eine höhere Dichte an Autisten, Stummen, Blinden, Menschen mit Asperger-Syndrom und Gehörlosen.
- Post-Pandemie. Es wird Dinge geben, die wir dereinst vermissen werden, wenn denn mal alles vorbei ist. Ich werde es zum Beispiel vermissen, wenn der Weg von der Arbeit bis zum Feierabend wieder weiter ist als der nahtlose Übergang vom Homeoffice zum Gin Tonic in der Küche.

58. Woche – HO
- Idiots! 2021, das Jahr, in der ich für meine Plattensammlung eine neue Kategorie eingeführt habe, die ich als neue Genrebezeichnung noch rechtlich schützen lassen muss. Idioten! Das Maß, in dem in diesem Genre gerade Zuwachs zu verzeichnen ist, nimmt erschreckende Dimensionen an, intern selbstverständlich alles streng alphabetisch sortiert. „Covidiot-fronted“ wird ein eingetragenes Untergenre.
- Wie ein Baby! Moment mal, was genau ist beim unbedacht dahin geschriebenen „Ich habe geschlafen wie ein Baby“ eigentlich gemeint? Drei Mal in der Nacht wegen Hunger oder Klo raus? Ich schlafe übrigens ziemlich gut, seit ich die Dinger gegen Heuschnupfen nehme, die angeblich nicht müde machen. Der Heuschnupfen ist nicht wirklich besser geworden, aber „... wie ein Baby!“
- Vor leeren Rängen. Wer mit Randsportarten vertraut oder aufgewachsen ist, findet Spiele in leeren Sportarenen ohne allzu viele Zuschauer nicht wirklich befremdlich.
- Pinky. Von den Erfindern des Bierdosenhalterhelms, dem Flaschenöffner für extralaute Ploppgeräusche, Kondomen mit Pralinengeschmack, dem rosa Überraschungsei für Mädchen und anderen Genderramschklischees.