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V.A.

Silberland Vol 2 – The Driving Side Of Kosmische Musik 1974-1984

Ende letzten Jahres erschien bei Bureau B die Compilation „Silberland – Vol 1: The Psychedelic Side Of Kosmische Musik (1972-1986)“, jetzt gefolgt von Vol 2. Schon bei Teil 1 hatte ich mich gefragt, ob sich „The Psychedelic Side“ bei dieser Zusammenstellung thematisch wirklich so wiederfinden lässt, ähnlich verhält es sich mit „The Driving Side“, die zwei Jahre eher ansetzt als der Vorgänger. Der wahre Connaisseur von Krautrock (um mal den gängigeren Begriff für derartige kosmische Musik aus deutschen Landen zu benutzen) wird hier kaum Neues entdecken können – wobei es sich bei „Band 068 3 Bock auf Rock“ von Roedelius um ein bisher „nicht verwendetes Stück“ handeln soll –, ähnlich unbefriedigend dürfte sein, dass die Hälfte der zwanzig Songs nur als Edit vorliegen, was aber ohne den direkten Vergleich nicht unangenehm auffällt. Die Auswahl an Bands und Künstler:innen überschneidet sich größtenteils, darunter wieder DIE PARTEI (mit Tom Dokoupil von THE WIRTSCHAFTSWUNDER), Moebius, FAUST, CLUSTER, Günter Schickert, Harald Grosskopf oder Asmus Tietchens. Ein Highlight ist hier sicherlich Conrad Schnitzlers Song „Elektroklang“ von der EP „Auf dem schwarzen Kanal“, mit dem sich der für eher experimentelle Klänge bekannte Schnitzler für einen kurzen Moment kommerziellerem Elektropop annäherte. Isoliert betrachtet funktioniert „Silberland Vol 2“ als Querschnitt bestimmter aus Deutschland stammender, eher undergroundiger Strömungen meist elektronischer beziehungsweise elektronisch anmutender Musik (zum Einsatz kam hier viel herkömmliches und selbstgebasteltes Equipment, denn Synthies konnten sich anfangs nur Rockstars oder Söhne aus reichem Elternhaus wie KRAFTWERK leisten) aber recht gut, vielleicht sogar besser als Vol. 1.