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V.A.

Riding The Rock Machine: British Seventies Classic Rock

Es gibt wahrscheinlich unzählige Möglichkeiten, die Musik einer bestimmten Ära auf Compilations mit einem mal mehr, mal weniger klar definierten thematischen Rahmen aufzuarbeiten. In dieser Hinsicht gab es beim Cherry Red-Unterlabel Grapefruit einige durchaus sehr befriedigende Versuche, etwa die dreiteilige „I’m A Freak Baby“-Reihe, die den britischen Heavy-Psych- und Hardrock-Underground der Sechziger und Siebziger Jahre recht umfassend dokumentierte. Auf den drei Discs von „Riding The Rock Machine“ gibt es jetzt „British Seventies Classic Rock“, aber was ist das eigentlich genau? Wenn man sich die 59 Stücke umfassende Trackliste anschaut, verdammt viel, darunter jede Menge bekannter Namen wie MOTT THE HOOPLE, THIN LIZZY, ROXY MUSIC, BE-BOP DELUXE, ATOMIC ROOSTER, RAINBOW, URIAH HEEP, THE MOODY BLUES, THE ALAN PARSONS PROJECT, SPENCER DAVIS GROUP, THE WHO, MANFRED MANN’S EARTH BAND, THE SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND, JETHRO TULL, SWEET, FREE, NAZARETH, FOREIGNER, STATUS QUO, HAWKWIND, ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA oder EMERSON LAKE & PALMER. Aber eben auch Musiker:innen und Bands, die einem spontan eher mal nichts sagen. Selbst ehrgeizigste Fans von Mixtapes werden wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, eine ähnliche qualitativ hochwertige Auswahl zusammenzustellen, deren Reiz auch darin liegt, inwieweit die Stücke nur die angestaubten Stereotypen des damaligen Zeitgeistes bedienen oder tatsächlich innovativ genug sind, um das Etikett Zeitlosigkeit zu verdienen beziehungsweise inzwischen sogar den Status von Proto-„Dies oder das“-Bands genießen. Dem hehren Anspruch „No filler, just killer“ bei so einer Masse von Stücken gerecht zu werden, ist dennoch kaum möglich.