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V.A.

Echo Neuklang (Neo-Kraut-Sounds 1981 - 2023)

Der Untertitel dieser Compilation, „Neo-Kraut-Sounds 1981 - 2023“, sollte eigentlich nicht zu Missverständnissen führen, was den Inhalt der Platte angeht. Auch wenn ich persönlich das Datum 1981 für den Zusatz „Neo“ etwas verfrüht halte, denn etwa ein Label wie Sky hat ja auch noch in den Achtzigern den Fokus auf sogenannten Krautrock gelegt. Christoph Dallach (Autor von „Future Sounds“, der Oral History des Krautrock), Andreas Dorau (der ewige Fred vom Jupiter) und Daniel Jahn (von Bureau B) haben hier 13 Stücke zusammengestellt, die ihre Vorstellung von solch irgendwie mit Krautrock verwandten Sounds widerspiegeln sollen. Der älteste Track stammt von DEUTSCHE WERTARBEIT, also von 1981, deren einziges Album 2014 von Bureau B wiederveröffentlicht wurde. Ein echter Krautrock-Pionier wie Moebius ist mit einem eher späten Track von 1990 vertreten. Bei den schwer unterbewerteten RHEINGOLD denkt man zwar eher an NDW, aber die waren immer deutlich von Krautrock beeinflusst, wie auch beim tollen neunminütigen Stück „Strahlende Zukunft“ vom bis heute leider nicht wiederveröffentlichten Album „Distanz“ von 1984 vor dem Split. TO ROCOCO ROT, KREIDLER und LOVE-SONGS sind natürlich ganz klar Vertreter von Neo-Kraut, während Burnt Friedman (der oft mit Jaki Liebezeit von CAN zusammengearbeitet hatte), WORKSHOP, HAINDLING oder Schlammpeitziger einem in diesem Zusammenhang vielleicht nicht direkt in den Sinn gekommen wären. Unter dem Strich kommt dabei auf jeden Fall eine interessante musikalische Mischung heraus, die zum Titel passt, allerdings auch gnadenlos subjektiv ausgefallen ist.