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V.A.

Be Gay, Do Crime

Wenn für einen Benefiz-Sampler nicht nur in die Restekiste gegriffen wird, sondern alle, wirklich alle Bands hervorragendes Material abliefern, dann ist es offenbar Herzenssache. Tatsächlich habe ich von 80% der Bands vorher noch nie etwas gehört, was sich aber mit den Visitenkarten, die sie für „Prism Health“ in Portland, Oregon abliefern, definitiv ändern wird. Von rotzigem Punk der HOOD RATS, Elektropunk wie bei BECKY & THE POLITICIANS über Garage, Shoegaze (UV-TV) bis Post-Punk ist alles dabei. Tatsächlich befindet sich auf der LP nicht ein einziger Track, der auch nur Durchschnitt wäre und einen zum Weitersetzen der Nadel veranlassen könnte. Von solchen Samplern gab es früher einige. LPs, die den Horizont erweiterten, die man nur wegen zwei oder drei Bands gekauft hat, die man kannte, um anschließend um ein Vielfaches reicher zu sein, weil sich dadurch völlig neue Welten erschlossen. Das sind Sampler, die in der Regel niemand hergibt, weil sie Gamechanger waren. „Be Gay, Do Crime“ reiht sich in diese Riege ein, so als ob es die ganzen Gratisbeilagen, Labelsampler und unterirdischen Motto-Compilations nie gegeben hätte. ANDREW ANDERSON erinnern mich an die geliebten SPLITS, die OSEES liefern einfach, und GERM HOUSE sind so was von räudig, einfach herrlich. 18 Songs von 16 Bands, einer der ganz wenigen Sampler, die im Jahr 2021 diesen Namen wirklich verdient haben.