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V.A.

Yulesville!

Schokoweihnachtsmänner und Spekulatius stehen bereits seit dem Ende der Sommerferien in den Auslagen der Discounter, und auch die jährliche Rock’n’Roll-Compilation der norddeutschen Bärenfamilie erreichte uns ziemlich früh.

Wie nicht anders zu erwarten, wird hier eine Raritätenparade eingeleitet, der Akzent liegt dabei eindeutig auf „cool“. Schon zu Beginn der Fifties brachen die damaligen Hipster aus den festgefahrenen Familientraditionen aus und versuchten, das Fest der Liebe zu einer stets rockenden Orgie der guten Laune umzudeuten, mit der wohl bei jedem amerikanischen Teenager der Haussegen schief hängen würde.

Ganz im Sinne der Bear Family-Tradition sind hier in erster Linie rare Aufnahmen von kleineren Lichtern kombiniert mit eher vergessenen Nummern von Topsellern. Also stehen hier Stars wie die DRIFTERS, Clyde McPhatter oder Paul Anka auf Augenhöhe mit den jungen Wilden, also Typen wie Cordell Jackson, den MELODEERS, oder Kookie Byrnes, letzterer zeigt eindrucksvoll augenzwinkernd, was bei Beatniks unterm Baum liegt.

Zudem sind noch einige authentische Blues-Nummern (unter anderem von Lightnin’ Hopkins und Dinah Washington) mit dabei. Die Auswahl ist so stimmig wie charmant, es gibt einen roten Faden, und beim Abspielen der Scheibe riecht alles nach Truthahn und billigem Rotwein.

Selbstverständlich gibt es natürlich auch wieder Anmerkung zu jedem einzelnen Song sowie viele Illustrationen im dicken Beiheft.