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V.A.

Looking For The Magic – American Power Pop In The Seventies

Es ließe sich eine abendfüllende Diskussion dazu führen, was Powerpop ist – und anschließend dazu, was unter Pop-Punk zu verstehen ist. Eines nämlich nicht: klebriger Scheiß-Pop der (jüngeren) Gegenwart, auf den diese Begriffe ohne auch nur ansatzweise Kenntnis der Entstehung der Genres angewendet werden. Pete Townshend von THE WHO hat den Begriff wohl 1967 eingeführt, aktiv benutzt und als Bezeichnung für einen Hybrid aus Pop und Punk definiert haben ihn Greg Shaw vom Bomp!-Magazine und Kim Fowley 1977, und wenn ich ihn auf einen Song, eine Band herunterbrechen sollte, dann wäre es „My Sharona“ von THE KNACK von 1979. THE KNACK sind auch unter den 76 Bands/Songs auf der Triple-CD, die ein sehr diverses Spektrum dessen offenbart, was man unter Powerpop subsumieren kann, zeitlich wie stilistisch. Unter anderem sind mit dabei: MC5, FLAMIN’ GROOVIES, BIG STAR, SPARKS, THE RASPBERRIES, THE DROOGS, Jonathan Richman, Alex Chilton, THE RUNAWAYS, BLUE OYSTER CULT, THE NERVES, THE WACKERS, TELEVISION, CHEAP TRICK, THE POP, THE CARS, RAMONES, Robert Johnson, THE LAST, THE NAMES und und und ... Wie gesagt, im Detail lässt sich hier musikhistorisch viel diskutieren, dem einen wird es zu mainstreamig, zu weit gefasst, zu wenig trennscharf sein, aber ich finde den Ansatz gut und interessant, um mit dieser Klangfarbe (besser) vertraut zu werden. Sehr gut ist der Artikel zum Thema, den David Wells für das dicke Booklet verfasst hat. In der Folge gibt es zu jeder Band ein Foto und eine Kurzbiografie. Stoff für das Grundstudium an der Rock’n’Roll Academy.