V.A.

Boardernoize Vol. 1 CD

What´s so new about NuMetal? Eben, gar nichts. Formelhaftes Songwriting zwischen HipHop und Tief-Bass-Geboller hat schon in den frühen Neunzigern fast ausnahmslos gelangweilt. Das einzig "Innovative" ist die seit KORN und PAPA ROACH scheinbar unverzichtbare Psycho-Wrack-Pose.

Kommt natürlich geil kredibel rüber bei Mittelklasse-Kids, die, statt sich für Daily-Soaps casten zu lassen eben eine hübsche kleine Fast-Food-Band gründen, solange der Scheiß noch heiß ist.

So richtig schlecht ist die Musik hier zwar dann auch wieder nicht, doch fast jeder der 19 Songs zwischen NuMetal, Quoten-Punkrock und Alternative Rock löst in mir ungefähr soviel leidenschaftliche Begeisterung aus wie der Besuch eines Friseur-Salons in Berlin-Mitte.

Für die A&R-Scouts da draußen wird hingegen einiges geboten : Bravo-Hits-Kompatibilität galore, perfekt durchkalkulierte Songs, die sich preußisch-pedantisch an den großen Vorbildern orientieren und weit und breit nichts, aber auch gar nichts, was den Mainstream vergraulen könnte.

Ein weiterer Beweis dafür, dass die meisten NuMetal-Bands die KAJAGOOGOO von heute sind. Cooles Sound-Design, aber diese Leere. Na ja, besser, wenn die Jugend karrierebewusst Trendmusik spielt, als dass sie Drogen nimmt oder alte Damen ausraubt.

Das werden noch mal richtig gute Untertanen.