V.A.

A Tribute To Die Goldenen Zitronen

Die GOLDENEN ZITRONEN hatten selbst ja immer schon ein Faible fürs Covern, einige ihrer besten Songs, ob "Für immer Punk", "Menschen machen Fotos gegenseitig" oder "Das Leben ist ein Kaktus", sind Interpretationen oder ins Deutsche übertragene Eins-zu-eins-Übersetzungen, und noch vor zwei Jahren waren sie auch auf dem MONKS-Tribute-Sampler vertreten.

Nun haben sie nach einer Best-Of auch einen Tribute-Sampler mit 23 (plus eineinhalb) Songs bekommen. Einen, der ihrer würdig ist. Und liebevoll gestaltet im Digipack respektive LP-Klapcover vom Majorlabel.

Wie das immer so ist mit Samplern, sind zwar auch einige Ausfälle dabei, aber das hält sich in diesem Fall in vernünftigen Grenzen, außer der schrecklichen Mittelalterband INSPECULUM sind höchstens noch drei, vier mittelmäßige Songs dabei (PELZIG und GUTS PIE EARSHOT), der Rest wird den Zitronen vollauf gerecht.

Auch das Spektrum der Bands ist ausgesprochen vielseitig: neben "Verwandten" der Zitronen wie Bernadette La Hengst oder STATION 17 finden sich auch die großartigen JAPANISCHEN KAMPHÖRSPIELE, DIE STRAFE, Noise-Rocker wie DYSE (wie immer leider nur halb so gut wie live) und DON VITO oder nicht zuzuordnende, aber überraschende Bands wie KAMPFHUND GALACTICA und REINHARD COOPER QUARTETT.

Und die Zitronen selbst sind mit einer Liveversion von "Der Wiederholer" der LES ROBESPIERRES (wenn ich nicht irre, eh eines ihrer Nebenprojekte?) vertreten. Über die Songauswahl bei Lieblingsbands kann man freilich geteilter Meinung sein, ein paar mehr ältere Sachen hätten es wegen mir schon sein dürfen, da gerade bei den Versionen oder Remixen der neueren Stücke die Cover bei weitem nicht an die Zitronen selbst heranreichen.

Am originellsten sind freilich die "Ansage" der KNARF RELLÖM TRINITY, die Interpretationen von HERR NEUMANN und Wolfgang Müller & Max Müller (aus der Perspektive von Doris: "Ich war nie in der Gang"), die Huldigung von den wunderbaren Post-Punkern PETERS und zweifelsfrei der letzte Song, der nicht fehlen darf: Rainald Grebe gibt die Hymne "Für immer Punk" - und Casi macht Krach.

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